Description
Das Verhltnis von Literatur und Markt gestaltet sich traditionell schwierig: Einerseits werden Autoren ber die verkauften Bcher honoriert, andererseits unter Missachtung des Marktes von Literaturkritik und -wissenschaft rezensiert und kanonisiert. sthetik und konomie, das geht offenbar nicht zusammen. Dennoch gibt es eine Koevolution von modernen Mrkten und Literaturen; als eigene Systeme entwickeln beide voneinander unabhngige Codes: Geld und Poesie. Gleichwohl gibt es auch eine Poetik des Geldes und manchmal auch Geld fr Poesie. Genau das wirft Fragen auf: Ist Literatur dann marktgerecht, wenn sie ostentativ gegen den Markt schreibt? Wie werden Markt und Marktgeschehen in literarischen Texten dargestellt, und welche Rolle spielt dabei der homo oeconomicus? Wie steht es um die Entkoppelung von konomischem Erfolg und sthetischer Qualitt, mit der das literarische Feld just in dem Moment reagierte, als es sich via Markt nicht nur an Gelehrte und Gnner, sondern potentiell an alle wandte? Die Beitrge dieses Bandes untersuchen exemplarische Aspekte im vielschichtigen Verhltnis von Literatur und Markt und zeigen damit gleichzeitig Potentiale einer Literaturwissenschaft auf, die den Markt weder glorifiziert noch verteufelt, sondern als das nimmt, was er seit langem (auch) ist: ein Umschlagplatz fr Literatur, ein Motiv in literarischen Texten und eine Herausforderung jedweder Kunstautonomie. Der Herausgeber: Thomas Wegmann (1962) ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut fr deutsche Literatur der Humboldt-Universitt zu Berlin.